Unsere Reise

Ausruhen kommt später...


Tag 1 - 10.09.16

Ich war so aufgeregt und hatte auch ein sehr mulmiges Gefühl. Es war soweit, der Tag der Abreise nach Bulgarien war gekommen.

Voller Eifer so viel wie Möglich helfen zu wollen ging es los. Und doch blieb die Unsicherheit was einen wohl erwarten wird.

Mit drei Stunden Verspätung ging der Flieger Richtung Sofia von Köln/Bonn um 22:55h deutscher Ortszeit. Absolut platt kamen Katrin und ich nun am Flughafen in Sofia an um 3:30h bulgarischer Ortszeit. Eine Nacht mussten wir in der Hauptstadt verbringen um dann am nächsten Morgen die Reise nach Sliwen anzutreten.

Das Taxi brachte uns in das ca. 2 km entfernte Ibis Hotel. Auf dem Taxameter standen 2,43Lewa – umgerechnet etwa 1,21Euro.. Der Taxifahrer wollte nichts von uns haben aber wie es unser deutscher Anstand nahe legte wollten wir ihm trotz allem ein kleines Trinkgeld geben. Katrin hatte vorab in Deutschland einige Euros in Lewa gewechselt und suchte nun in Windeseile im Halbdunkel nach 5 Lewa und griff versehentlich nach einem 20 Lewa Schein. Aus ihrem Mund kamen nur noch die Worte „It´s okay it´s okay“. Der Taxifahrer traute seinen Augen nicht und machte in dieser Nacht wohl das Trinkgeld seines Lebens. Der erste Ärger darüber unsererseits zu doof gewesen zu sein um das passende Geld zu geben, wurde schnell durch die Freude des Taxifahrers erloschen und so konnten wir mit einem leichten Grinsen auf den Lippen ins Bett fallen.



Tag 2 - 11.09.16

Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen mit dem Shuttlebus vom Hotel zurück zum Flughafen, dort erwarteten wir Corina, die ebenfalls aus Deutschland kam.

Corina kam an und die Reise nach Sliwen konnte endlich starten. Die überaus gastfreundlichen Eltern von Biliana waren so lieb uns am Flughafen abzuholen und die drei stündige Fahrt in Richtung neue Heimat auf sich zu nehmen.

Oder sollte ich doch besser sagen, wir haben die Fahrt mit ihnen aufgenommen? Nunja, die bulgarische Fahrweise ist auf jeden Fall etwas gewöhungsbedürftig. Dennoch hatte man nie das Gefühl Angst haben zu müssen, bei dem ein oder anderen Schlenker oder dem Hupen oder Überholen, wenn man nichts sieht… ;)

Die Zwei luden uns am Hotel Toma ab, unser zu Hause der kommenden sechs Nächte.

Der erste Eindruck war sehr schön, es war gepflegt, sauber und ein tolles Ambiente! Die Zimmer waren auch in Ordnung also war erstmal allgemeines Aufatmen angesagt.

Schließlich hat man bei 7,50Euro die Nacht mit Frühstück keine all zu großen Erwartungen gehegt.

Einen kleinen Supermarkt direkt gegenüber vom Hotel gab es auch um sich mit Wasser und Kleinigkeiten zu versorgen.

Nach kurzer Verschnaufpause kam Biliana uns abholen, eine wirkliche tolle Person. Überaus chaotisch und mindestens genauso liebenswert. Auf dem Weg zu ihren Eltern erzählte sie uns von einem Hund der angefahren wurde, ihre Eltern fanden ihn auf dem Rückweg vom Hotel zu sich nach Hause auf der Straße und nahmen ihn mit.

Bei Bilianas Eltern angekommen wurden wir stürmisch von drei Welpen in Empfang genommen. Alle drei stehen zur Vermittlung und warten auf ihre Ausreise! Ebenso gab es dort zwei eigene Hunde und einen erwachsenen Hund, der ebenfalls zur Vermittlung steht.

Nach nicht all zu langer Zeit bekamen wir die bulgarische Mentalität voll aufs Auge gedrückt. Es gab Essen! Eigentlich wollten wir nicht viel Essen, da wir abends sowieso in ein Restaurant gehen wollten… Aber das schien niemanden zu interessieren. Es wurde immer mehr aufgetischt und dazu drei verschiedene Getränke. Herrlich! Ich jedenfalls habe es genossen. Kurz bevor wir wieder Abschied nehmen mussten von Bilianas Eltern, zeigte sie uns den angefahrenen Hund. Es war schnell klar, dass er unter Schock stand und wahnsinnige Schmerzen haben musste. Sein Rücken wies eine ziemlich große Beule auf, die darauf schließen ließ, dass er ein gebrochenes Rückrad hatte.

Leider konnten wir den Tierarzt nicht erreichen, da er noch im Urlaub war. So versuchten wir so schnell es ging einen Termin auszumachen, damit der Hund in die Klinik konnte.

Schockiert und traurig darüber, dass ihm niemand helfen konnte, fuhren wir los um den Besitzer zu erreichen. Ja – dieser Hund hatte sogar einen Besitzer! Der machte uns auch nach mehrmaligem Rufen am Tor nicht auf, scheinbar betrunken lag er im Haus und interessierte sich nicht für seinen treuen Begleiter.

 

Uns blieb nichts anderes übrig als das Gesehene erst einmal zu verdauen und weiter zu fahren. Andere Tiere benötigten schließlich auch unsere Hilfe. Weiter ging es ins Katzenhaus, ein extra im Ort angemietetes Haus nur um die zu vermittelnden Katzen unterzubringen.

Am Tor des Hauses angekommen erwarteten uns schon freudig die ersten Hunde, für die im Shelter kein Platz mehr ist. Im Haus selbst erlebte man dann den Schock. Die Augen wurden groß, so was hatten wir noch nie gesehen… So viele Katzen! Im oberen Stockwerk bis in den Keller in jedem Zimmer Kitten. Alle zu mehreren, teilweise übereinander in Käfigen, untergebracht. Alle suchen ihr zu Hause!

Im unteren Stockwerk vom Haus sind ebenfalls zwei Zimmer mit erwachsenen Katzen. Alles in allem sind in diesem Haus ca. 140 Katzen/Kater und Kitten untergebracht. Man kann sich nicht vorstellen was für eine Arbeit das macht. Jeden Tag werden alle Käfige und Räume aufs penibelste gereinigt. Vor der Angst die Katzen könnten krank werden, werden sich bei jedem Käfig neue Handschuhe angezogen. Mit einer Hand wird der Käfig geöffnet, mit der anderen gereinigt. Das macht Biliana zum großen Teil alles selbst neben ihrem normalen Job. Zwei Helferinnen hat sie für ein paar Stunden, aber das reicht noch lange nicht um sie nur für einen Tag komplett zu entlasten.

 

Als nächstes ging es weiter ins Shelter. Dort leben zurzeit etwa 100 Hunde! In Gruppen werden sie in Zwingern gehalten, auf einem alten Fabrikgelände von Stanislavas Vater. Einige leider angeleint, weil zu wenig Platz vorhanden ist.

Mein erstes Aufeinandertreffen mit den Hunden beschränkte sich an jenem Tag lediglich darauf von allen Fotos zu machen und mir einen Überblick zu verschaffen.

Die Hunde werden ein bis zweimal am Tag Zwingerweise in den Hof gelassen, dort gibt es unter anderem ein paar Wasserbottiche, in denen sehr gerne gebadet und geplanscht wird.

 

Weiter geht es zu Biliana nach Hause. Dort erwarteten uns etliche weitere Katzen und Kitten, die zum Teil zur Vermittlung stehen. Die Kitten, die im Katzenhaus nicht überleben würden, weil sie noch zu klein sind, hat sie in ihrer Wohnung.

Im Hotel angekommen schien der Tag fast schon geschafft, als plötzlich Stanislava unter Tränen anrief. Eine ihrer Katzen ist aus dem dritten Stock vom Balkon gefallen und hat sich das Genick gebrochen.

Kurz darauf folgte Biliana mit der Bitte, Corina solle sie mit dem angefahrenen Hund zum Tierarzt begleiten, er wäre nun wieder da.

Das lang ersehnte gemütliche Essen bekam nun einen ordentlichen Dämpfer und Corina fuhr mit Biliana zur Klinik. Essen fiel an diesem Abend aus.


Tag 3 - 12.09.16

Am nächsten Tag berichtete Corina uns von der schweren Nacht die sie in der Klinik hatte. Der Hund schrie vor Schmerzen auf dem Weg zum Auto und zur Klinik. Dort machte man Röntgenbilder und unsere Befürchtungen wurden wahr. Die Wirbelsäule war gebrochen und der Hund musste eingeschläfert werden. So lag er an dem Tag etwa 12 Stunden mit diesen Schmerzen, bevor ihn jemand erlösen konnte.

Immerhin sollte der Horror nicht weiter gehen, Stanislava gab Entwarnung. Lediglich das Bein ihrer Katze sei gebrochen und sie hätte was am Kiefer abbekommen. Alles noch mal gut gegangen!

 

Nach dem Frühstück ging es für Katrin, Corina und mich dann erstmal in die Stadt. Wir brauchten schließlich Geld. Also irrten wir nicht ganz so lange, dank Google Maps durch Sliwen bis wir einen kleinen Laden fanden, der uns zu einem guten Kurs Geld wechselte.

Wie wir Frauen so sind mussten wir uns nach dem schon heftigen ersten Tag erstmal was gönnen! Also ging es zum Shopping, dort sind die meisten Dinge immerhin wesentlich günstiger als bei uns.

Im Hotel angekommen, luden wir nun die ersten Updates bei Facebook hoch um die WHT Gemeinde auf dem Laufenden zu halten.

Kurz darauf kam Elena uns zusammen mit ihrem zwei Jährigen Sohn Kardam abholen und fuhr Corina und mich zum Shelter. Katrin war für diesen Tag im Katzenhaus mit Biliana und half ihr dort aus. Elena zeigte mir den Ort, wo sie Sam fanden. Nicht weit entfernt vom Shelter und nicht weit entfernt vom Roma Lager in einem großen Feld an ein paar Büschen blind umherirrend auf der Suche nach Wasser.

Am Shelter ließen wir einige Hunde raus und trainierten ein wenig mit ihnen Geschirre, Halsbänder und Leinen kennen zu lernen und damit zu laufen. Die meisten Hunde dort können nämlich noch gar nichts damit anfangen! Selbst der kleine Kardam half uns fleißig, indem er die Welpen fütterte.

Ebenso notwenig war es nicht so freudige Arbeiten zu verrichten, dazu gehörte unter anderem auch mal einen vollgekackten Hundehintern zu waschen.

Im Shelter leben Hunde jeden Alters, aller Größen, Farben und Gesundheitszustände.

Eine Hündin davon ist Mayla, eine sehr schöne, große Hundedame. Ihr wurden Ohren und Schwanz abgeschnitten, sie kann ihre Hinterbeine nicht richtig benutzen und ist Inkontinent. Dabei ist sie nicht einmal ein Jahr alt!

Leider leben dort mehrere misshandelte Hunde. Einigen wurden Ohren oder Schwanz abgeschnitten, eine Staffordshire Terrier Hündin wurde als Gebährmaschine in einer Welpenfarm missbraucht und musste in Hundekämpfen antreten. Einer anderen Hündin ist ein Seil in den Hals eingewachsen, welches ihr um den Hals gewickelt wurde. Ein anderer Hund wurde von seinen Besitzern auf verschiedenste Weisen versucht zu töten, bis sie ihn zum einschläfern zum Tierarzt brachten, der ihn daraufhin zu den Mädels brachte. Wiederum ein anderer Hund wurde als Welpe an ein Auto gebunden und hinterher gezogen.

Jetzt fragt man sich, wer tut so etwas??? Leider ist die Antwort oftmals, die Roma! Nicht weit entfernt vom Shelter gibt es ein Roma Lager. Dort sind tausende Menschen untergebracht, mit einem Zaun vom Rest der Welt abgeschottet. Sie können sich frei raus und rein bewegen, jemand Anderem ist es jedoch nicht zu empfehlen.

Die Menschen dort werden vom Staat finanziert, gehen nicht arbeiten und langweilen sich. Ihre Art des Lebens beschränkt sich zum großen Teil darauf Kinder zu produzieren und Tiere zu quälen. Regelmäßig geht die Polizei mit Tierschützern rein und holt Tiere raus.

Nicht selten sieht man gerade mal 10 – 12 Jährige Jungs rauchen und sich zwischen den Beinen rumspielen, wenn sie andere Frauen sehen.

Man sollte meinen diese Menschen wüssten, dass sie angewiesen sind auf ihre Pferde. Sie reisen meist auf Kutschen umher. Allerdings hielten zwei rauchende Jungs, nicht älter als 13 vor uns an. Der eine stieg ab, knallte seinem schon abgemagertem Pferd mit der Peitsche gegen die Brust, um sich dann doof grinsend wieder neben den anderen Jungen zu setzen und weiter zu fahren. Provokation? Ja – mit Sicherheit.

Damit man mich nicht falsch versteht. Die meisten Fälle von schwerer Tierquälerei werden von den Roma oder dort auch Gipsy genannt verübt. Aber natürlich sind noch lange nicht alle so. Wir hatten in unserem Hotel eine wunderbare Kellnerin die ebenfalls Roma ist, jedoch nicht im Lager wohnt und arbeiten geht. Sie sprach sogar einige Worte deutsch und englisch mit uns. Eine Roma die eben einfach nur nett war. Aber so ist es nunmal in jeder Kultur - es gibt überall A***löcher! ;)

Immerhin endete dieser Tag mit einer wilden Feierei in der Stadt. Um 4 Uhr morgens sind wir dann im Bett gelandet um am nächsten Tag wieder um 7 Uhr aufzustehen.


Tag 4 - 13.09.16

Wie der Vorabend uns schon versprach hatten alle einen gehörigen Kater. Trotzdem musste es weitergehen und es konnte sich keiner ausruhen, schließlich waren wir da um zu helfen!

Nach dem Frühstück ging es wieder ins Shelter für Corina und mich. Katrin half wieder Biliana.

Stanislava hatte für den Tag geplant, alle Hunde zu entwurmen und Spot On zu verteilen. Also ging es Zwinger für Zwinger los und alle Hunde wurden behandelt.

Nachdem einige Hunde noch im Hof laufen durften, fuhren Corina und ich zu Katrin und Biliana ins Katzenhaus um dort weiter zu helfen.

Wir bauten nun den restlichen Tag gespendete Katzenkratzbäume auf, was für mich an dem Tag gar nicht mal so einfach war mit Kater im Nacken. Aber Corina hatte immer den vollen Durchblick!

Nachdem die Kratzbäume aufgebaut waren, fuhren wir zur Klinik und holten drei Kitten ab, die zur Untersuchung dort waren.

Dann war auch dieser Tag geschafft, es ging ins Hotel und danach zum Essen.  


Tag 5 - 14.09.16

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück wieder zum Shelter. Dort beschäftigten wir uns den halben Tag mit den Hunden und fuhren dann zu Elena in die Zahnarztpraxis um dort die Flüge für Katrin und mich umzubuchen. Schließlich durften wir einem kleinen Glückspilz die Möglichkeit geben mit nach Deutschland zu reisen. Nach dem Umbuchen ging es zurück zum Shelter, wo dann auch Marcella und Sarah aus Deutschland ankamen. Mit so viel Unterstützung konnten wir etliche Videos mit Beschreibung von den jeweiligen Hunden drehen um sie für potentielle Adoptanten bei Facebook hochzuladen.

Anschließend fuhren wir noch zum Katzenhaus um Marcella und Sarah alles zu zeigen.

Nach einem Wein ging es dann endlich unter die Dusche und zum Essen zu Biliana nach Hause. Was ein Spektakel! Da dachte man doch tatsächlich pappsatt es geht bald ins wohlverdiente Bett, da kommt erst der Hauptgang! Nicht zu vergessen der Nachtisch…


Tag 6 - 15.09.16

Gefühlte drei Kilo schwerer ging es am nächsten Tag früh weiter.

Am Shelter angekommen halfen wir Izabella mit den Hunden, ließen sie raus und übten mit ihnen wieder für Videos.

Danach ging es kurz ins Katzenhaus, wo wir von Biliana verschiedene Anweisungen bekamen. Marcella war zuständig Katzenbilder zu machen, wir anderen sollten in die Klinik fahren um ein paar Sachen abzuholen und um uns nach dem Gesundheitszustand von ein paar Hunden zu erkundigen. Nachdem das erledigt war, ging es zurück zu den Hunden ins Shelter, wo weiter geübt wurde bis zum Abendessen.


Tag 7 - 16.09.16

Unser letzter Tag war angebrochen und ich hatte es noch gar nicht richtig realisiert. Am Shelter angekommen, fuhren Katrin und Isabella mit drei Welpen in die Klinik um sie durchchecken zu lassen. Corina fuhr zu Biliana um ihr zu helfen, Marcella, Sarah und ich ließen in der Zeit noch einige Hunde laufen. Schließlich blieb nicht mehr all zu viel Zeit bis der Transporter mit Ivan und seinem Gehilfen kam um ein paar Tieren die Fahrt in ihr neues zu Hause zu ermöglichen.

Als die Aufregung über das Beladen vom Transporter und die Freude mit den Tieren vorüber ging und sich alles wieder beruhigt hatte, ging es für Corina zum Katzenhaus. Katrin und ich fuhren mit Stanislava zu Anton, der drei von zwölf aus der Mülltonne geretteten Welpen bei sich beherbergt. Unglaublich süß, wie sollte es auch anders sein, verliebte man sich natürlich sofort in die kleinen Zwerge. Allen ging es prächtig also ging es zu Stanislava nach Hause um Saki ein wenig Gesellschaft zu leisten. Auf halbem Weg trafen wir ihre Mutter, die uns noch ein kleines Kitten mitgab, deren eines Hinterbein amputiert war. Sie war jedoch auf dem Weg der Besserung. Kaum angekommen bei Stanislava, wurden wir Teil einer Rettungsaktion. Eine Babykatze versteckte sich unter einem Auto an einer stark befahrenen Straße. Dank Dosenfutter und ein wenig Geduld bekamen wir sie unter dem Auto hervorgelockt, sodass ich sie mir schnappen konnte. Es fehlte der Kleinen an nichts, so setzten wir sie an einer Stelle aus wo mehrere Katzen regelmäßig von Nachbarn und auch Stanislava gefüttert werden. Leider war kein Platz mehr für die Kleine im Katzenhaus.

Leicht irritiert von dieser Aktion ging es für uns drei in Stanislavas Wohnung zu Saki. Die kleine Hündin hatte Staupe überlebt und Schäden davon getragen. Unter anderem kann sie bis Dato ihre Hinterbeine noch nicht richtig einsetzen und sie hat schweren Tremor. Eine deutsche Familie setzte sich jedoch sehr für sie ein und so buchten Katrin und ich unseren Flug am Vortag um, damit wir diese kleine Maus mit nach Deutschland nehmen konnten, wo sie ein tolles Programm zur Regenerierung erwartet.

Als wir nun zum Essen zusammen saßen, ging Katrin mit Stanislava und ein paar Anderen noch mal los um einen Welpen aus einem Spalt zwischen zwei Containern herauszuholen. Hungrig kamen sie von der tollen Rettungsaktion zurück und wir schlugen uns am letzten Abend noch mal richtig den Bauch voll!


Tag 8 - 17.09.16

Der Tag des Abschiedes war gekommen. Mit einem lachenden und einem weinen Auge ging es zurück Richtung Heimat. Ein ganz netter Freund von Biliana nahm Corina, Katrin und mich zurück mit nach Sofia. Im Gepäck noch einen Hund und eine Katze, die beide im Flugzeug mit nach Deutschland reisen durften.

In Frankfurt angekommen erwarteten uns schon sehnsüchtig die Adoptanten von Saki und wir fuhren erst einmal zu ihnen nach Hause um Saki weitere unnötige Fahrten zu ersparen. Dort angekommen fühlte sich die zuvor noch schüchterne Hündin direkt wie zu Hause und super Wohl mit ihren neuen Hundefreunden, die ebenfalls aus dem Tierschutz kommen.

 

Endlich in meinem eigenen Bett angekommen hatte ich zum ersten Mal Zeit über alles Erlebte dieser Woche nachzudenken und ich bin zu dem Fazit gekommen, dass die Mädels in Bulgarien einfach eine super anstrengende und bewundernswerte Arbeit leisten. Sie verbessern das Leben der Tiere vor Ort ungemein und jede Unterstützung des Vereins und allgemein des seriösen Auslandstierschutzes ist von unheimlich großem Wert für die Tiere, die in so schlechten Zuständen aufwuchsen und teils immer noch leben müssen.

Unfassbar bleibt für mich immer noch die Tatsache, dass all diese Hunde, egal was sie erlebt haben, so unglaublich freundlich, sozial, verschmust und menschenbezogen sind!

Ich sehe meinen Sam nun mit ganz anderen Augen. Die Liebe zu ihm ist noch größer geworden, nachdem ich nun eine kleine Vorstellung davon erhielt, wie schwer er es gehabt haben muss.


Danke euch Mädels Biliana, Elena, Stanislava und Izabella für diesen tollen Einblick in eure Arbeit und euer Vertrauen! Danke Katrin für die Möglichkeit, es war nicht das letzte Mal!

 

Danke fürs Lesen! Jeder der sich für Auslandstierschutz oder den Verein "Wags His Tail" interessiert, darf mich gerne kontaktieren. Oder einfach die Seite bei Facebook liken und die Mädels selber fragen!

Jeder kleine bulgarische Schatz auf der WHT Seite, der zur Vermittlung steht, freut sich über eine Familie. Vielleicht kann der ein oder andere Leser sein Herz und seine Haustür öffnen. Würde mich sehr freuen!